Grundschule Eichwäldchen / Kassel

Teamarbeit

Stand Dezember 2015

Seit dem Schuljahr 2010/11 arbeitet die Grundschule Eichwäldchen verbindlich in Jahrgangsteams. Immer wieder wurden verschiedene Formen der Teamarbeit ausprobiert. Inspirieren ließ sich das Kollegium durch Fortbildungen der Schulleitung zur Schul- und Unterrichtsentwicklung und der Hospitation in einer Schule, in der Teamteaching gelebt wird.

 

Ziele

Die Unterrichtsqualität wird langfristig gesichert und verbessert:

  • Durch Teamarbeit wird die innere und äußere Differenzierung im Unterricht verstärkt und erweitert.

  • Durch Teamarbeit werden vielfältige Förder- und Fordermöglichkeiten genutzt.

  • Kompetenzorientierter Unterricht wird im Team gefördert.

  • Durch Kooperation im Team wird eine Vergleichbarkeit erreicht, die Transparenz für Lehrerinnen, Eltern und Schülerinnen und Schüler schafft.

  • Das Teilen von Arbeit erhöht die Kompetenzen und bündelt zielgerichtet die Stärken der einzelnen Lehrkräfte.

  • Das Teilen von Verantwortung setzt Kräfte frei, guten Unterricht zu machen und diesen zu überprüfen.

 

Die Teamarbeit trägt zur Förderung der Gesundheit bei.

  • Wertschätzender Umgang schafft ein positives Arbeitsklima für alle.

  • Teilen von Arbeit und Verantwortung entlastet.

 

Aus den Erfahrungen der letzten Jahre werden die folgenden Kriterien als Mindestanforderung für die Teamarbeit festgelegt:

 

Räumliche Voraussetzungen

  • Die Klassenräume der beiden Parallelklassen liegen einander gegenüber bzw. in einem Jahrgang übereinander. Dadurch kann Material ausgetauscht werden, die SuS können bei Bedarf die Räume wechselseitig nutzen, die Lehrerinnen können sich verständigen.

  • Die Klassen 1 und 2 sind im Neubau untergebracht. Jedes Kind wechselt nach dem 2. Schuljahr mit seiner Klasse den Raum.

  • Die Klassenräume werden mit jahrgangsentsprechenden Materialien ausgestattet.

  • Für die Hausaufgabenbetreuung von 11.45 Uhr bis 13.15 Uhr wird ein Raum der Klasse 1 und ein Raum der Klasse 2 genutzt.

Organisatorische Voraussetzungen

  • Im Stundenplan ist die Teamsitzung verankert.

  • Es liegen möglichst viele Unterrichtsstunden parallel.

 

Unterrichtsrelevante Voraussetzungen

  • Verständigung über gemeinsame Regeln und Rituale. Dabei werden die Vorgaben der Schule beachtet wie Smileyrennen, Morgenkreis, Pausenregeln, Maßnahmenkatalog …

  • Vereinbarungen zu gleichen Zielen, gleichen Klassenarbeiten und gleicher Bewertung auf der Grundlage des Kerncurriculums und der Bestandteile des Schulprogramms wie Leitziele, Methodencurriculum, Lesekonzept …

  • Gemeinsame Planung des Unterrichts, dabei ist eine Arbeitsteilung innerhalb des Teams hinsichtlich der Vorbereitung des Unterrichts zu empfehlen.

  • Einigung über Besuch außerschulischer Lernorte und Klassenfahrten und gemeinsame Durchführung.

  • Gemeinsame Reflexion über das Arbeits- und Sozialverhalten der SuS des Jahrgangs, evtl. Einbeziehen des BFZ, Förderarbeit, Elternarbeit.

  • Dokumentation und Materialsammlung für nachfolgende Teams.


Haltung der Lehrerin

  • Bereitschaft, Material, Wissen und Erfahrung zu teilen.

  • Bereitschaft zum kooperativen Planen von unterrichtlichen und organisatorischen Abläufen und Verantwortungsübernahme für die gemeinsame Arbeit.

  • Bereitschaft, für die Kinder und Eltern der Parallelklasse Ansprechpartner zu sein und Verantwortung zu übernehmen.

  • Bereitschaft, die „Tür“ zu öffnen. Das kann bedeuten, dass die Lehrerin während des Unterrichts zugänglich ist für die SuS des Jahrgangs und die Teamkollegin. Austausch ist normal und stört nicht.

  • Bereitschaft, sich gegenseitig Rückmeldung zu geben und damit weiterzuarbeiten.

  • Bereitschaft, einmal jährlich möglichst im Jahrgangsteam eine Fortbildung zu besuchen.

 

Formen der Teamarbeit:


Form 1: ein Arbeitsraum, ein Differenzierungsraum

 

Die Klassenräume werden so eingerichtet, dass eine gemeinsame Arbeit im Kreis und an den Arbeitsplätzen der SuS möglich ist. Das bedeutet, dass in einem Raum Arbeitsplätze für alle Kinder eines Jahrgangs vorgesehen sind und im anderen Raum ein großer Sitzkreis und Einzelarbeitsplätze vorhanden sind. Der Unterricht findet zum Großteil gemeinsam statt. Der zweite Raum wird zur Differenzierung genutzt. In den Differenzierungsphasen (z.B. Großgruppe/Kleingruppe) teilen sich die Lehrerinnen auf, ansonsten unterrichten sie gemeinsam.

 

Form 2: zwei Multifunktionsräume

Die Einrichtung der Räume wird wie in Form 1 gestaltet. Im Raum mit dem Sitzkreis stehen Arbeitsplätze in Klassenstärke zur Verfügung. Neben gemeinsamen Phasen findet Unterricht auch klassengetrennt statt. Die Kolleginnen tauschen nach Verantwortlichkeit für die Fächer die Klasse. Ebenso sind Phasen in Groß/Kleingruppe oder nach anderen festgelegten Kriterien zusammengestellte Gruppen möglich.

 

Form 3: zwei Klassenräume

Die Räume sind nach Klassen getrennt eingerichtet. Das Team plant gemeinsam. Für einzelne Phasen des Unterrichts werden Kinder nach Neigung oder Leistung in Gruppen zusammengefasst. Die Kolleginnen wechseln für einzelne Phasen oder Stunden die Klassen. Es gibt auch gemeinsame Unterrichtsphasen, für die das Team räumliche Möglichkeiten vorsieht.

 

Verbindlichkeit:

Alle Formen der Teamarbeit sind an der Grundschule möglich und legitim. Auch andere Formen können erprobt werden.

  • Das Team verständigt sich bei der Jahresplanung auf eine Arbeitsform und plant die konkrete Umsetzung der Kooperationsanteile vorbereitend und begleitend im Schuljahr. Nach Bedarf kann ein Team seine Teamarbeitsform oder Kooperationsanteile ändern, um sie zum Beispiel bei Wechsel des Lernhauses an die neue Situation anzupassen.

  • Die Teams werden von der Schulleitung regelmäßig beraten und begleitet.

  • Ein regelmäßiger Austausch im Kollegium über die praktischen Erfahrungen in der Teamarbeit soll Hilfestellung und Anregung für die Teams bieten. Er soll ein Ideenmarkt sein und die Kooperation im gesamten Kollegium fördern.

  • In festgelegtem Rhythmus sollte eine Teamsitzung im Lernhaus und in Fachteams stattfinden, um den internen Austausch weiter zu optimieren. Diese Sitzungen werden in der Terminplanung zu Beginn des Schuljahres berücksichtigt.

Im Februar 2017 werden die Erfahrungen mit der Teamarbeit in einer Konferenz evaluiert.